Noch zehn Minuten bis Buffalo. Meine Flucht aus kanadischen Lagern - encadernada, livro de bolso

Schlagzeilen machte im November 1941 in der kanadischen Presse der Ausbruchsversuch eines deutschen Luftwaffenoffiziers aus einem kanadischen Kriegsgefangenenlager. Der Gefangene hatte alle Sperren des Lagers überwunden, war dann Tag und Nacht 70 km auf Fernstraßen marschiert, hatte sich auf dem Tender einer Lokomotive versteckt und war, vor Freude singend, an den Niagarafällen vorbei auf US-Gebiet gelangt Im ersten amerikanischen Bahnhof blieb er auf der Lokomotive, um gleich noch weiter ins Land der Freiheit vorzudringen. Die Lokomotive setzte sich wieder in Bewegung - aber in der Gegenrichtung, an den Niagarafällen vorbei, zurück nach Kanada. Es war dem Flüchtling unmöglich abzuspringen, da kanadische Monteure auf dem Trittbrett der Maschine mitfuhren. So wurde er wieder geschnappt In diesem Buch erzählt Ulrich Stein-hifper die abenteuerliche Geschichte seiner Fluchtversuche in Kanada, insgesamt fünf. Er war im Oktober 1940 als Flieger, 22 Jahre alt, über England angeschossen worden und In Kriegsgefangenschaft geraten. Nach einem Aufenthalt und Verhören In englischen Lagern wurde er in kanadischen Gewahrsam gebracht Fluchtversuche der Lagerinsassen, gemeinsam oder einzeln. gehörten zum Lageralitag, sie waren fast zu einem Sport geworden, einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen den kanadischen Bewachern und den deutschen Gefangenen. Das Verhältnis zwischen beiden Seiten war keineswegs immer von Haß geprägt, sondern eher von gegenseitiger Achtung, ja auch Humor. Neben den spannenden Fluchtereignissen ist das Buch daher auch interessant durch die Schilderung der Lagersituation selbst und der Mentalität der englischen und kanadischen Bewacher. Es ist erstaunlich, welche grotesken Verwicklungen im Schatten der großen, tragischen Weltereignisse auch entstehen konnten.